Der „Cluster Coup“: Die neue TX801, Foto: Mouvent

Weltweit bekannt ist Bobst als einer der führenden Lieferanten von Anlagen für Verpackungs- und Etikettenhersteller. Jetzt ist das schweizerische Traditionsunternehmen auch in den digitalen Textildruck eingestiegen. Dazu hat Bobst ein Joint Venture mit dem Start-Up Unternehmen Radex, das sich mit digitalem Inkjetdruck beschäftigt, gestartet. Ergebnis der Kooperation ist die Gründung von „Mouvent“, ein neues Unternehmen, das zum „Digitaldruck Competence Center“ und Lösungsanbieter von Bobst ausgebaut werden soll. Die Mouvent AG mit Sitz in Solothurn, in die Radex aufgegangen ist, beschäftigt in der Schweiz rund 80 Mitarbeiter.

Auf einer internationalen Pressekonferenz in Wetzikon am 6. Juli stellte Bobst das erste marktreife Produkt von Mouvent vor: Die „TX801“, eine hochproduktive, digitale Textildruckmaschine, die bis zu acht Farben verarbeitet. Herzstück der neuentwickelten Drucktechnologie sind integrierte „Cluster“, die als Grundbaustein für alle Maschinentypen dienen. Vier Druckköpfe, jeder mit eigener Elektronik, Tintenversorgung und Mechanik sind in einem kompakten, 1,8 Kilogramm schweren „Cluster“ gebündelt. Pro „Cluster“ wird eine Druckbreite von 170 mm erzielt. Das System ist modular und wächst mit der Anzahl der installierten „Cluster“.

Gestochen scharfe und farbenfrohe Bilder
Obwohl die „TX801“ nach dem Scan-Prinzip funktioniere, würden bis zu 50 Prozent der Druckaufträge in einem einzigen Durchgang abgeschlossen, versichert Ghislain Segard, Marketing & Sales Manager, Textile Machines bei Mouvent. Damit steige die Produktivität auf bis zu 200 m2/h bzw. 120 m/h, ohne dass Kompromisse bei der Ausgabequalität eingegangen werden müssten. Die optische Auflösung liege bei bis zu 2000 dpi. Das eigenentwickelte Drucksystem in Verbindung mit der Druckkopftechnologie „Samba“ von Fuji sorge für die hohe Druckgeschwindigkeit, Präzision und Skalierbarkeit und stelle in einem Durchgang bis zu 16 g/m2 Tinte bereit. Nach Angaben von Mouvent druckt die „TX801“ auf Strickwaren, Fasergewebe und Vliesstoff und verarbeitet Material mit einer Breite von maximal 1800 mm und einem Rollendurchmesser von bis zu 400 mm.

„Die ´TX801`ist eine sehr robuste, kompakte und bedienerfreundliche Druckmaschine“, betont Segard. Sie gehöre zu den kleinsten Digitaldruckmaschinen ihrer Klasse, die geringe Stellfläche erleichtere die Installation. Als weiteren Vorteil nennt Segard das ergonomische Design, das schnelle Umrüstungen zwischen den Aufträgen ermögliche. „Damit ist auch bei sehr kleinen Stückzahlen eine äußerst wirtschaftliche Produktion gegeben“, sagt er. Zudem sei es unkompliziert, die Maschine in einen bestehenden Workflow zu integrieren. Die Druckköpfe zeichneten sich durch ihre Langlebigkeit aus. Einen Preis für die „TX801“ wollte Mouvent auf der Pressekonferenz nicht nennen.

„Wir sind davon überzeugt, dass dies unabhängig von der Branche und dem Markt ein Wendepunkt in der Zukunft des Digitaldrucks ist“, sagt Jean-Pascal Bobst, CEO der Bobst Group, vor den Medienvertretern. „Aktuelle Branchentrends wie die starke Nachfrage nach Digitalisierung, Kleinauflagen, kurzen Lieferfristen, Werbung und Versionierung, personalisierten und saisonalen Produkten sowie ein wachsendes Kosten- und Umweltbewusstsein, lassen den Bedarf an qualitativ hochwertigen und erschwinglichen Digitaldruckmaschinen steigen.“

Nach der „TX801“ für den digitalen Textildruck arbeitet Mouvent an weiteren Digitaldruckmaschinen, unter anderem für den Etikettendruck. „Wir freuen uns, in den kommenden Monaten unsere neuen Maschinen nach und nach auf den Markt zu bringen“, kündigt Simon Rothen, CEO von Mouvent, an. Die drei in Wetzikon präsentierten Modelle der „TX801“ werden in Kürze an Kunden ausgeliefert. Ein Showroom in der Nähe von Lausanne sowie ein Demo-Center in Como sind im Aufbau. Gearbeitet wird ebenfalls an wasserbasierten Pigmenttinten. „Wir sind überzeugt, dass diese die Zukunft sind“, betont Jean-Pascal Bobst.

 

 

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