Für die Zukunft der „Viscom“ sind entscheidende Änderungen vorgesehen. Wie auf der Pressekonferenz am 18. Oktober zum Auftakt der diesjährigen Fachmesse für visuelle Kommunikation angekündigt wurde, wird die „Viscom“ künftig jährlich in Düsseldorf stattfinden und damit „eine feste Heimat“ erhalten. Bisher wechselte sie im Jahresturnus zwischen Düsseldorf und Frankfurt. Die zweite Neuerung betrifft den Termin: Vom Herbst rückt die Messe vor in den Monat Januar. Als dritte Neuerung wird die „Viscom“ ab 2019 parallel zur Werbeartikelmesse „PSI“ veranstaltet. Auftakt ist vom 8. bis 10. Januar 2019. Im Zuge des Rhythmus-Wechsels findet im Herbst 2018 keine „Viscom“ statt.
Wie Hans-Joachim Erbel, CEO Reed Exhibitions Deutschland, erklärte, werden „PSI“ und „Viscom“ „das gesamte Spektrum der visuellen, textilen und haptischen Werbung abbilden. Als Schwerpunkte hob er die Themen „Promotion & Sales“, „Signmaking & Print“ sowie „Textile & Soft Signage“ hervor. Die „PSI“, deren Besuch weiterhin „PSI“-Mitgliedern und zertifizierten Agenturen vorbehalten bleibt, wird die Hallen 9 bis 12, die „Viscom“ die Hallen 13 und 14 des Düsseldorfer Messegeländes belegen. Um Besuchern einen schnellen, gezielten Zugang zu ermöglichen, werden künftig drei Eingänge zur Verfügung stehen: Eingang Nord für die „PSI“, Eingang Ost für die „Viscom“ und zusätzlich der Eingang Nord-Ost an Halle 13.
„Der neue Januar-Termin der ´Viscom` ist klug gewählt: Wir sind nicht mehr im hektischen Jahresendgeschäft, sondern starten ins neue Jahr“, lobte Martina Gralki-Brosch, Bundesinnungsmeisterin und Vorstand vom Zentralverband Werbetechnik (ZVW). Zwar bleiben die beiden Messen eigenständig, von der Parallelität zur „PSI“ versprechen sich die Verantwortlichen jedoch eine spürbare Belebung. Zuletzt habe die „Viscom“, die sich in keinem einfachen Marktumfeld bewege, „ein wenig Federn lassen müssen“, bedauerte Erbel. Dass beispielsweise die Nürnberg Messe entschieden habe, die „Co-Reach“, Dialogmarketing-Messe für Print, Online und Crossmedia, ab 2018 nicht weiter durchzuführen, sei ein Zeichen, dass es dem Markt zurzeit nicht gut gehe.
231 Aussteller auf der „Viscom 2017“
Auf der „Viscom 2017“ vom 18. bis 20. Oktober präsentierten sich 231 Aussteller (45 Prozent Auslandsanteil). Trotz geringerer Besucherzahlen (7.231 aus 62 Nationen, Vorveranstaltung: 9.184) hätten sich die Aussteller zufrieden gezeigt und viele die Qualität der Kontakte und konkreten Auftrags- und Projektanfragen hervorgehoben.
Anliegen der „Viscom“ sei es, nicht nur Maschinen und Material zu zeigen, sondern Menschen und Anwendungsbereiche zusammenzuführen, betonte „Viscom“-Director Petra Lassahn. „Als Anwendermesse liegt unsere Stärke darin, die drei Seiten – Technik, Kreation und Marken – zusammenzubringen und zu zeigen, was inzwischen in der visuellen Kommunikation und kreativen Gestaltung möglich ist.“ Als Beispiel hierfür nannte sie die Premiere der Brand Communication School, bei der internationale Verpackungsspezialisten Einklicke in ihr Wissen gaben.
Dass der Phantasie im Digitaldruck inzwischen kaum noch Grenzen gesetzt sind, war in Düsseldorf unter anderem bei der Sonderschau „Des Kaisers neue Werbetechnik“ zu sehen. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit Kunst- und Design-Studierenden der Bergischen Universität Wuppertal. Im Mittelpunkt stand das Thema „Interior Design“, denn immer häufiger nutzen Objekteinrichter und Interior Designer die Printtechnik, um Innenräume individuell zu gestalten. „Für Druckdienstleister öffnet sich hier ein attraktiver Markt“, so Petra Lassahn. Die Marktchancen sollen mit der neuen „Viscom“ ab 2019 noch intensiver erschlossen werden.