Großer Andrang beim Öffnen der Messetore um 10 Uhr. Foto: Jährling

„Außerordentlich geschäftig, außerordentlich populär“, sei die FESPA 2019 gewesen, bilanzierte  Messeleiterin Roz Guarnori auf der abschließenden Pressekonferenz von Europas größter Fachmesse für Spezialdruck und Beschilderung. Mehr als 700 Aussteller hatten in München vom 14. bis 17. Mai 2019 ihre neuesten Technologien und Verbrauchsmaterialien für den digitalen Großformatdruck, Siebdruck, Textildruck, für Bekleidungsdekoration und nicht-bedruckte Beschilderung präsentiert.

Getreu des diesjährigen Messe-Mottos „An Explosion of Possibilities“, konnten Besucher die Möglichkeiten des Spezialdrucks erleben. Zu den aufsehenerregendsten Produkteinführungen gehörte der erste Rolle-zu-Rolle-Drucker „Karibu“ von swissQprint und die neuen Sublimationsdrucker der „Stitch S“-Serie, mit denen HP seinen Einstieg in diese Textildruck-Sparte vollzogen hat.

 

Neu im diesjährigen FESPA-Programm war das Areal „Colour L*A*B*“, das sich an Besucher richtete, die das Farbmanagement in ihren Druckbetrieben verbessern wollen. Anbieter wie Barbieri, CMA Imaging, EFI, Eizo, HP, Just Normlicht, Pantone, Techkon und X-Rite stellten als Colour L*A*B-Partner hierzu ihre Technologien vor.

Am Haupteingang der Messe München erwartete Besucher die Innendekor-Sonderausstellung „Printeriors“. 2019 wurden erstmals auch Außendekor-Anwendungen vorgestellt, Exponate wie Sitzsäcke konnten zum Entspannen genutzt werden. Eine weitere Inspirationsquelle am Eingangsbereich waren die in der Vorauswahl stehenden Wettbewerbsbeiträge der 2019 FESPA Awards.

 

Fast-Fashion-Fabrik „Print Make Wear“ und Trend Theatre
Auf der Sonderfläche „Print Make Wear“ wurde der Bekleidungsproduktionsprozess von der Design-Erstellung bis zum Druck und dem Cutting demonstriert. FESPAs Technical Support Manager, Graeme Richardson-Locke und „Textile Ambassador“ Debbie McKeegan führten Besucher durch die Mini-Manufaktur und erläuterten den Workflow. Abgerundet wurden die Vorführungen durch Modeschauen. Im „Trend Theatre“ wurde an den vier Messetagen ein Vortragsprogram mit 38 Sessions absolviert.
Besucher, die sich für eine unabhängige, technologieübergreifende Beratung interessieren, konnten im Rahmen der vom Verband ESMA organisierten „Ask The Experts“-Sessions ein persönliches Gespräch mit einem unabhängigen Druckberater buchen.

 

Sportswear Pro zeitgleich zur FESPA 2020
Auf der Pressekonferenz kündigte das FESPA-Team den Medienvertretern außerdem eine spannende Erweiterung des Textilportfolios für die nächste Auflage der Messe an: Parallel zur FESPA Global Print Expo 2020 auf dem IFEMA in Madrid (24. bis 27. März) wird die „Sportswear Pro“ stattfinden.

 

Bei der Veranstaltung handelt es sich um eine neue Messe, bei der es ausschließlich um die Herstellung von Sportbekleidung geht. Der Schwerpunkt des Events wird auf den jüngsten Technologien für die On-Demand- und individualisierte Herstellung von Sportbekleidung liegen. Als Aussteller sind Lösungsanbieter für die drei Hauptbereiche Design (CAD/CAM und 3D-Körperscanning), Produktion (CMT [„Cut, Make and Trim“], Bonding und Stricken) und Dekoration (Druck-, Gravur-, Stickerei- und Laser-Applikationssysteme) sowie Entwickler von Accessoires, Smart Clothes und gedruckter Elektronik vorgesehen.

Als Zielgruppe der Sportswear Pro anvisiert sind Entscheidungsträger aus Unternehmen, die mithilfe neuester technischer Innovationen ihre Produktionsprozesse optimieren, Lagerbestände und Abfälle reduzieren sowie sich angesichts kürzerer Modezyklen stärker auf die On-Demand- und Just-in-Time-Produktion konzentrieren wollen. Die Ausstellung wird durch ein Konferenzprogramm ergänzt, das auf die geschäftlichen Prioritäten von Sportbekleidungsherstellern und -designern ausgerichtet ist. Behandelt werden unter anderem Themen wie Nachhaltigkeit und Automatisierung.  

„Für unser FESPA-Kernpublikum ist die Sportbekleidungsherstellung ein wichtiger Geschäftszweig. 80 Prozent der Textildruckdienstleister sind in diesem dynamischen Segment tätig, wie aus dem FESPA Print Census 2018 hervorging. Trotz eines Wachstums von immerhin sieben Prozent im Jahr 2018 gibt es für Sportbekleidungshersteller jedoch gegenwärtig keine Veranstaltung, in der der Frage nachgegangen wird, wie sie ihre Prozesse optimieren und gleichzeitig den weltweiten Trends der Individualisierung und Speed-to-Market Rechnung tragen können“, erklärte Michael Ryan, Event Manager für Sportswear Pro bei der FESPA.

Südeuropa und Nordafrika seien wichtige Regionen für das Design und die Herstellung von Modeartikeln und Textilwaren, führte er weiter aus. Feria de Madrid bezeichnete er daher als idealen  Austragungsort der ersten Veranstaltung. Die spanische Hauptstadt ist auch aus anderen wichtigen Zentren der Kleidungsproduktion leicht erreichbar.

Die zeitgleiche Ausrichtung der Sportswear Pro und der FESPA Global Print Expo 2020 ermögliche es Besuchern, sich problemlos zwischen beiden Veranstaltungen zu bewegen.

 

Neben Sieb- und Digitaldruckexponaten in den Textilhallen der FESPA soll es 2020 auch wieder die Fast-Fashion-Fabrik „Print Make Wear“ geben.

Neil Felton, CEO der FESPA, betont: „Dank ihrer langjährigen Erfahrung im Sieb- und Digitaldruck ist die FESPA tief im Kleidungsherstellungssektor verwurzelt. Aus jüngsten Studien geht hervor, dass Sport- und Funktionskleidung eines der dynamischsten Segmente der Branche ist. Wir sind sicher, dass die neue Sportswear Pro bei unserer vorhandenen Community Anklang finden wird. Gleichzeitig dürfte sie auch ein breiteres Publikum dazu anregen, ihre Geschäfte weiterzuentwickeln, um mit dem schnellen Wandel im Markt Schritt zu halten.“

 

Ebenfalls angekündigt wurden Datum und Austragungsort der Global Print Expo und European Sign Expo 2021: Die Messen werden vom 18. bis 21. Mai  2021 nach München zurückkehren.
Damit finden sie zum insgesamt sechsten Mal in der bayerischen Landeshauptstadt statt.

 

www.fespaglobalprintexpo.com, www.fespa2020.com, www.sportswearpro.com