Wie Marabu mitteilt, ist das Unternehmen in der Nacht vom 28. auf den 29. November 2019 Opfer einer gezielten Cyberattacke geworden. Die Sicherheitsroutinen des Herstellers  von Sieb-, Digital- und Tampondruck- sowie Kreativfarben haben daraufhin alle Systeme – auch bei Tochtergesellschaften – weltweit heruntergefahren. Hierdurch war das Unternehmen sechs Tage lang mehr oder weniger von der Außenwelt abgeschnitten, da neben E-Mail und Internet auch Telefone und Faxgeräte ohne Netzwerkanbindung nicht funktionierten.

„Obwohl unsere gut ausgearbeiteten Notfallpläne und Sicherheitssysteme funktionierten, konnte nicht aufgehalten werden, dass Teile der Daten auf unseren Servern verschlüsselt und somit zunächst unbrauchbar für uns wurden", erklärte Stefan Würtemberger, CIO Marabu. Das Bundeskriminalamt sei umgehend informiert worden und stehe „permanent beratend zur Seite“. Die Ermittlungen dauerten an.

„Es war für uns eine Grundsatzentscheidung, dass wir nicht auf mögliche Lösegeldforderungen eingehen, sondern alles daran setzten, die Systeme aus eigener Kraft wiederherzustellen. Hierfür haben wir auch bewusst in Kauf genommen, dass in vielen Bereichen von Hand gearbeitet werden muss, wo sonst EDV-Prozesse unterstützen", betont York Boeder, CEO Marabu.

Die Mitarbeiter in Produktion und Entwicklung hätten ihre Arbeit weitestgehend fortsetzen können, auch mit Papierlisten und Kopien. „Die Bereitschaft in der gesamten Belegschaft, zu improvisieren und mit anzupacken war überwältigend", lobt Rolf Simon, Geschäftsführender Gesellschafter bei Marabu.

Die Herstellung aller Daten werde Marabu und seine IT Dienstleister noch eine Weile beschäftigen. Insbesondere die Verbindung der Tochtergesellschaften dauert noch an. „Die Belastung der letzten Tage war für die internen und externen Mitarbeiter immens. Jetzt sind wir aber sicher, dass sich die Tag- und Nachtarbeit gelohnt hat und wir es aus eigener Kraft wieder hinbekommen", bekräftigt Würtemberger und betont: „Und wir haben noch einmal dazugelernt. Auch wenn es keine 100 Prozent Absicherung gibt, so sind wir überzeugt, wäre ein Angriff in dieser Form kein zweites Mal möglich."

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