Nach enger Absprache mit Ausstellern und Partnern muss die Weltleitmesse für Drucktechnologien drupa aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie für 2021 abgesagt werden. Dies teilte die Messe Düsseldorf am Donnerstag, 3. Dezember, mit. Die nächste Veranstaltung soll turnusgemäß vom 28. Mai bis 7. Juni 2024 stattfinden. Bis dahin überbrücken die Veranstalter das Zeitfenster mit der „virtual.drupa“, einem viertägigen digitalen Event. Das Datum der „virtual.drupa“ liegt in dem ursprünglich für die drupa vorgesehenen Zeitraum: 20. bis 23. April 2021.
„Die Pandemie hat bei Ausstellern und Besuchern große Unsicherheit im Hinblick auf die Teilnahme an der drupa 2021 ausgelöst. Reisebeschränkungen und Budgetdruck haben die Lage in der Printbranche zunehmend verschärft“, erklärt Erhard Wienkamp, COO der Messe Düsseldorf. „Wir haben diese Entscheidung gemeinsam mit unseren Partnern getroffen, die diesen Schritt mittragen. Vorausgegangen ist ein ausführlicher Abwägungsprozess, der die aktuellen Rahmenbedingungen und die Bedürfnisse der Branche berücksichtigt.“
Sabine Geldermann, Project Director Print Technologies ergänzt: „Unser vorrangiges Ziel bleibt es, die Branche mit allen Mitteln dabei zu unterstützen, auf nationaler und internationaler Ebene miteinander in Kontakt zu bleiben, ihr Netzwerk weiter zu stärken und Leads zu generieren. Zu diesem Zweck wird es vom 20. bis 23. April eine intermediäre Veranstaltung geben, die unseren Ausstellern und Besuchern einen zusätzlichen Vertriebskanal und Planungssicherheit gibt.“
Die im Oktober gelaunchte Plattform drupa preview hat bereits einen Ausblick darauf gegeben, wie die „virtual.drupa“ aussehen wird: Unternehmen werden hier die Möglichkeit haben, sich virtuell zu präsentieren und ihre Innovationen vorzuführen; über das Matchmaking können Neukontakte geknüpft und bestehende Kontakte gepflegt werden; das Konferenzprogramm der fünf drupa Hotspots wird wichtige Impulse geben und durch sein Agenda-Setting auch online für Wissenstransfer sorgen. Internationale Speaker aus vertikalen Märkten präsentieren beispielsweise im Cube erfolgreiche Brandstories zu Future Technologies und weisen mit ihren Vorträgen in die Zukunft der Branche.
„Unsere Mitglieder melden uns, dass der Bedarf an Fachmessen, die ihr Geschäft vorantreiben, in hohem Maße weiter besteht. Der Wert und die Strahlkraft der drupa sind ungebrochen. Die Entscheidung, sie in 2021 auszusetzen, ist ausschließlich der Pandemielage geschuldet“, betont der Geschäftsführer des Fachverbands Druck- und Papiertechnik des VDMA Dr. Markus Heering. „Auf lange Sicht ist es für uns alle wichtig, die drupa als internationale Plattform in Europa zu erhalten, die die Branche in ihrer Vielfalt abbildet. 200 Jahre Kompetenz liegen in Europa verwurzelt und müssen weiter fortbestehen. Als intermediäre Lösung bis 2024 begrüßen wir jedoch die Einführung der neuen digitalen Plattform.“
Die Printbranche stehe weiterhin hinter ihrer Weltleitmesse, deren internationale Top-Reichweite ungebrochen ist. Als Plattform, die einen offenen und kompetitiven Marktvergleich fordere, sei sie Treiber für Innovationen, wovon Aussteller wie Besucher gleichermaßen profitieren. Durch den direkten Kontakt könnten Technologietrends und Innovationen erlebt und verglichen sowie neue Synergien entdeckt werden. Ihr Impetus, ihre Vertriebsstärke, die einzigartige Atmosphäre, der vollumfängliche Branchenaustausch und die intensive Netzwerkpflege seien Aspekte, die sich nur bedingt über Onlineformate abbilden ließen. Mit der „virtual.drupa“ sowie der jährlich in Düsseldorf stattfindenden „Print & Digital Convention“, die in Kooperation mit dem Fachverband Medienproduktion e.V. (fmp) durchgeführt wird, strebe die Messe daher an, diesen Bedarf zu decken, bis sie 2024 als Präsenzformat mit neuen, wertvollen Parametern und hybriden Angeboten zurückkehren werde.
Wienkamp betont abschließend: „Bei dem Beschluss, die drupa 2021 abzusagen und ein anderes Format anzubieten, handelt es sich um eine veranstaltungs- und branchenspezifische Entscheidung. Für alle weiteren Veranstaltungen der Messe Düsseldorf stehen wir in engem Kontakt mit den Behörden und Partnern der jeweiligen Messen, mit denen wir rechtzeitig die Lage bewerten und verantwortungsvoll entscheiden werden.“