Das neue Jahr beginnt für die Messebranche mit unerfreulichen Nachrichten: Wie die Messe Frankfurt am heutigen Montag (18.1.) mitgeteilt hat, werden die für April und Mai in der Mainmetropole geplanten internationalen Präsenzmessen abgesagt bzw. verlegt. Dies betrifft auch die Heimtextil, die Techtextil und Texprocess.
Eine Entspannung der Pandemiesituation sei aktuell nicht in Sicht, es existiere faktisch ein Veranstaltungsverbot in Deutschland, und auch die weiterhin bestehenden internationalen Reisebeschränkungen machten Messeplanungen für April und Mai 2021 derzeit unmöglich, erklärt die Messe Frankfurt. „Die Corona-Pandemie ist momentan außerordentlich präsent und beeinflusst auch unsere Planungen. Die Erwartungen unserer Kunden hinsichtlich international ausgerichteter Messen im April und Mai können wir mit Blick auf die aktuelle Lage nicht erfüllen“, erläutert Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt.
Daher habe die Messe Frankfurt in enger Abstimmung mit Kunden und Partnern entschieden, sowohl die für den April hybrid geplante Prolight +Sound als auch die International Consumer Goods Show sowie die für Mai vorgesehenen drei Textilmessen Heimtextil, Techtextil und Texprocess abzusagen beziehungsweise zu verschieben. „Die trendorientierten Orderzyklen der Entertainment Technology-, Konsumgüter- und Textilbranche erfordern eine jährliche Veranstaltung im Frühjahr. Daher würde eine weitere Verschiebung in die zweite Jahreshälfte den Bedürfnissen der ausstellenden Unternehmen nicht gerecht werden“, wird als weitere Begründung angegeben.
Zudem starte jetzt für die Branchenteilnehmer die Hochphase ihrer Vorbereitungen für die Messe – eine logistische Vorlaufzeit, die vor allem die Aussteller der Techtextil und Texprocess, die teils Präsentationen mit Maschinen nach Frankfurt bringen, benötigen.
Vor dem Hintergrund der derzeitigen Rahmenbedingungen und Reisebeschränkungen bestünden seitens der Aussteller massive Unsicherheiten, was die Präsenz, Kundenkontakte und damit Zusage einer Messeteilnahme betreffen. Für Investitionen in Messebeteiligungen im April und Mai könne derzeit keine Planungssicherheit garantiert werden.
Konzentration auf digitale Formate
Da physische Veranstaltungen nicht möglich sind, hat die Messe Frankfurt für ihre Kunden digitale Angebote geschaffen. So bietet der Consumer Goods Digital Day am 20. April 2021 die Möglichkeit, sich an einem bestimmten digitalen Ort zu treffen, auszutauschen und zu informieren. Das Angebot des Digital Day werde sich dem Thema „Hilfe zur Selbsthilfe“ für den Handel widmen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass seit der Ambiente 2020 keine internationalen Leitmessen mit entsprechenden Vortrags- und Rahmenprogrammen mehr in Frankfurt stattfinden konnten. Ergänzt wird dieses Angebot durch die Möglichkeiten von Nextrade als Order und Datenmanagementplattform der Home- und Living-Branche. Auch den Herstellern konfektionierter Heim- und Haustextilien bietet Nextrade eine Präsentationsmöglichkeit für ihre Produkte und einen Kanal, um Geschäfte mit Händlern zu forcieren. Weitere digitale Informations- und Content-Angebote seitens Heimtextil, Techtextil und Texprocess sowie der Prolight + Sound seien ebenfalls in Planung, gab Braun bekannt.
Die nächste Heimtextil soll vom 11. bis 14. Januar 2022 stattfinden und die Ambiente vom 11. bis 15. Februar 2022 wie gewohnt ihre Tore öffnen. Es folgt die Prolight + Sound vom 26. bis 29. April 2022. Die Techtextil und Texprocess komplettieren den Messereigen im zweiten Quartal 2022, der Termin werde in Kürze bekannt gegeben, kündigt die Messe Frankfurt an.
www.techtextil.com, www.texprocess.com, www.heimtextil.messefrankfurt.com