Im Bereich „Digital Print Technology“ wurde eine Fülle an Anwendungsbeispielen gezeigt. Foto: Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Pietro Sutera

Auf der „Heimtextil“ in Frankfurt startete die Wohntextilbranche ins neue Jahr. Am Freitag (11.) ging die internationale Fachmesse zu Ende. Der Auftakt ins Jahr 2019 sei vielversprechend gewesen, zieht die Messe Frankfurt Bilanz. Der herausfordernden konjunkturellen Situation und der Unsicherheit im Handel habe auf der Leitmesse eine positive und zuversichtliche Stimmung gegenüber gestanden.

3.025 Aussteller aus 65 Ländern (2018: 2.975 Aussteller aus 64 Ländern, FKM-geprüft) waren 2019 auf der Messe vertreten. „Aussteller und Besucher nahmen das neue Messekonzept hervorragend an und bestätigten die Stellung als weltweit wichtigsten Branchentreffpunkt. Die Qualität der Entscheider überzeugte die Aussteller ebenso wie die Zahl neuer, vor allem internationaler Geschäftskontakte aus 156 Ländern – womit die Heimtextil eine neue Benchmark setzt“, sagte Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt.
Rund 67.500 Besucher (2018: 68.584 Besucher) sorgten für eine geschäftige Stimmung in den Hallen. Den leichten Rückgang bei der Besucherzahl im Vergleich zum Vorjahr erklärt die Messe Frankfurt u.a. durch erschwerte Anreisebedingungen aufgrund der Unwetter im Alpenraum sowie Flughafenstreiks in Deutschland.

Ein Thema, das sowohl Aussteller als auch Besucher beschäftigte, war die aktuelle und kommende konjunkturelle Lage. Eine weitere Herausforderung besteht im immer deutlicher zu Tage tretenden Wandel des Handels. Steigende Umsätze und Umsatzanteile im Online-Handel stehen den Bemühungen des stationären Einzelhandels entgegen, die innerstädtischen Geschäfte aufrechtzuerhalten. „Der kleinbetriebliche Fachhandel, aber auch Kauf- und Warenhäuser – und damit das Herzstück unserer Besucherzielgruppen – stehen unter dem Druck des stetig zunehmenden E-Commerce. Gerade diesen Händlern bieten wir mit der Heimtextil und generell unseren Konsumgütermessen eindeutige Perspektiven und vielfältige Inspirationen in einer mehrdeutigen Welt“, so Braun.

Einen erleichterten Zugang zu Inspirationen und Geschäftsimpulsen wollte die Heimtextil ihren Besuchern durch ein neues Messekonzept mit einhergehender Änderung der Hallenstruktur bieten. Im Zuge des neuen Konzepts weitete die Heimtextil ihr Produktspektrum über das komplette Messegelände aus und bezog auch die neue Halle 12 mit ein, die seit September das Frankfurter Messegelände um ein architektonisches Highlight bereichert. Hier präsentierten sich internationale Top-Unternehmen aus dem Segment „Bed & Bath Fashion“.

Digital Print Technology in Halle 3.0
In Halle 3.0 war die „Digital Print Technology“ beheimatet. Hersteller und Lieferanten von Druckmaschinen, Software, Tinten und Zubehör präsentierten sich dort in der Nachbarschaft zu Textildesignern. Ebenfalls in Halle 3.0 befand sich der neu konzipierte Trend Space (ehemals Theme Park) „Towards Utopia“. In Zusammenarbeit mit dem Heimtextil-Team hatten international renommierte Design‐ und Trendexperten gegenwärtige Strömungen analysiert und Trendthemen erarbeitet, die zur Messe aufwändig in Szene gesetzt wurden. Passend zum Umfeld stellten Druckmaschinenhersteller wie Mimaki, Epson oder HP bei ihrer Messepräsentation neben der Technologie die Anwendungen in den Mittelpunkt. In Zusammenarbeit mit Designern und Partnern aus der Industrie zeigten sie die Einsatzmöglichkeiten des Digitaldrucks – vom Lampenschirm über den Sesselbezug bis hin zu Kissen, Rollos, Akustiklösungen oder Wandbespannungen. Xeikon demonstrierte Tapetendruck live. „Wir wollen den Leuten zeigen, was sie mit unserer Ausrüstung machen können“, brachte es Nikita Neveikine, Business Development Manager/Printed Interior Decoration und Graphic Solution Business, auf den Punkt. Einige Druckmaschinenhersteller, darunter Kornit, waren 2019 allerdings nicht auf der Heimtextil vertreten. (Beiträge über den Bereich Digital Print  Technology folgen in der Printausgabe der IDtex.)
Im Fokus bei der Heimtextil stand auch das Thema „Nachhaltigkeit“. Zahlreiche Aussteller informierten hierzu über Lösungsansätze, beispielsweise im Recycling von PET-Flaschen und Ozeanplastik sowie im Einsatz von zertifizierten Naturmaterialien. „Nachhaltigkeit war für uns das Thema auf der diesjährigen Heimtextil. Wir haben u.a. unsere erste vegane Bettdecke und faire Seidenprodukte vorgestellt – alles zu 100 Prozent in Österreich produziert“, sagt Denise Hartmann, Marketing-Verantwortliche bei Hefel Textil. Auch die Themen „Wasserverbrauch in der Textilindustrie“ sowie „Mikroplastik“ traten verstärkt in den Vordergrund. Allein im Ausstellerverzeichnis „Green Directory“ waren rund 150 fortschrittlich arbeitende Unternehmen mit nachhaltig produzierten Textilien gelistet.

Schlafen wird zum Lifestyle-Thema
Das Thema „Schlafen“ als ein kommender Lifestyle-Trend nahm auf der Messe ebenfalls breiten Raum ein. Rund um die neu konzipierte Halle 11.0 und im angegliederten Vortragsareal „Sleep! The Future Forum“ erlebten Vertreter der nationalen und internationalen Bettenbranche Produktvorstellungen und Redebeiträge zu den Themenfeldern „Sustainability/Hospitality/Sport/Digital“. Weitere Schwerpunkte der Messe waren das Objektgeschäft, insbesondere im Bereich Hotellerie und Hospitality, Deko- und Möbelstoffe sowie Tapeten.

Die nächste Heimtextil in Frankfurt am Main – die 50. Ausgabe – findet vom 7. bis 10. Januar 2020 statt.

www.heimtextil.messefrankfurt.com